Inspiration

Studio-Inspiration: Bianca Richardson über Drumsounds, Glaube und Originalität

Blicke hinter die Kulissen mit Drummerin, Produzentin und Kreativkraft Bianca Richardson. Diese Ergänzung zu ihrer Off the Record-Episode taucht in unerzählte Geschichten ein und zeigt, wie Intuition, Glaube und praktisches Experimentieren ihre Musik kontinuierlich neu formen – sowohl im Studio als auch jenseits des Drumkits.

Moises' Off the Record-Serie wurde geschaffen, um den Vorhang über den übersehenen Teilen der kreativen Reise zu lüften und Musikfans sowie anderen Kreativen einen näheren Blick darauf zu ermöglichen, wie Inspiration auf hart erarbeitetes Handwerk trifft. Bianca Richardsons Episode bringt diesen Geist zum Leben.

Bekannt für ihren mutigen Ansatz sowohl bei akustischen als auch elektronischen Drums, geht Bianca jedes musikalische Projekt als Gelegenheit zur Entdeckung an. Ihre Einflüsse kreuzen Drumlines, Kirchenbands, klassische Alben und modernen Pop. Im Studio zeigt sie sich als Musikerin, die sich beim Programmieren von MIDI genauso wohl fühlt wie beim Halten eines Grooves. Was Bianca wirklich auszeichnet, ist ihre Offenheit: für Zusammenarbeit, für neue Technologien und dafür, eine innere Stimme zu ehren, die sowohl ihren Sound als auch ihre Karriereentscheidungen leitet.

Hier findest du Einblicke, die über den finalen Schnitt der Episode hinausgehen: Geschichten über Track-Layering, technische Lösungen, glaubensgetriebenen Zweck und den täglichen Balanceakt der Originalität in einer Welt voller Trends. Ob du Produzent, Drummer oder einfach nur hungrig nach kreativer Perspektive bist, Biancas Reise bietet frische Wege, darüber nachzudenken, warum wir spielen und wie wir unseren eigenen Sound finden.

Studiotechniken: EQ, Kompression und Sättigung

In Biancas Prozess ist den richtigen Drumsound zu bekommen sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst, und sie scheut sich nicht, sich für Frequenzbereiche oder Plugins zu begeistern.

Ihre bevorzugten Werkzeuge umfassen einen intuitiven, visuellen Ansatz für EQ und eine furchtlose Einstellung gegenüber Kompression und subtiler Verbesserung:

"Ich liebe es, Fab Filter Pro-Q3 zu benutzen, weil du die Frequenzen visuell sehen kannst."

"Ich komprimiere meine Drums einfach stark, das ist einfach, was ich mag."

"Ich benutze ein Sättigungs-Plugin, um nur ein dB hochzudrehen, damit die Drums etwas mehr herausstechen. Es macht die Drums für mich etwas knackiger."

Authentizität und Selbstbehauptung: deinen Sound kennen und schützen

Selbst mit modernen Produktionswerkzeugen ist es nicht immer einfach, die Kontrolle über deinen beabsichtigten Sound zu behalten. Bianca teilt mit, wie das Treubleiben zu deiner klanglichen Identität Durchsetzungsvermögen und eine Weigerung, bei wichtigen Dingen Kompromisse einzugehen, beinhalten kann.

"Dieser Moment, wenn du den Song veröffentlicht hast... Und du bekommst ihn von einem Mixer oder wer auch immer ihn mixt zurück und er klingt nicht gleich, und du denkst, 'was zum Teufel?' Wenn es um deinen Sound geht, weißt du, was du willst. Selbst wenn es diese kleine Sache ist, etwas sehr Winziges. Du musst dafür kämpfen, denn niemand sonst wird es tun, wenn du es nicht tust."

Glaube, Intuition und Musik als spirituelle Berufung

Im Zentrum von Biancas Beziehung zur Musik steht ein Gefühl der Berufung – etwas, das tiefer geht als Karriereambition oder technische Leistung.

"Ich bin ein Mensch des Glaubens, und ich hatte das Gefühl, dass Gott es wirklich in mein Herz gelegt hat. So wie: 'Das ist etwas, das du tun wirst. Und das ist etwas, das wirklich Menschen berühren wird.' Und ich habe das in sehr jungem Alter gespürt, und ich meine das wirklich so."

Von der Posaune zu den Tenors: Marching-Band-Wurzeln

Biancas musikalische Reise war von Anfang an auf Entschlossenheit und kreative Problemlösung aufgebaut. Sie hat nicht mit Drums angefangen. Stattdessen griff sie zur Posaune, aber nur aus einem Grund: um einen Fuß in die Schultür der Band zu bekommen und schließlich der Drumline beizutreten.

"Eigentlich war mein erstes Instrument Posaune, und ich habe es nur gemacht, weil ich Teil der Drumline sein wollte. Ich glaube, ich musste ein Jahr lang Teil der Marching Band sein und Posaune spielen, bevor ich Teil der Drumline werden konnte."

Nachdem sie es in die Drumline geschafft hatte, arbeitete sich Bianca schnell zu den Tenors hoch, einem anspruchsvollen Set von Marching-Drums, die typischerweise von älteren Schülern gespielt werden. Als Neuling war es eine große Leistung, diesen Platz zu gewinnen. Dieser Erfolg legte den Grundstein für ihre nächsten vier Jahre in der High School, in denen sie ihr Timing, ihren Fokus und ihr Ensemblegefühl verfeinerte.

"Also habe ich vier Jahre lang mit Tenors gespielt, und zu dieser Zeit spielte ich kein Schlagzeug. Und als ich die High School abgeschlossen hatte... Da wurde mir zunächst klar: 'Okay, ich will das beruflich machen.'"

Erst nach der High School verlagerte Bianca ihren Fokus auf das Schlagzeug. Ihrer Ansicht nach gehören Marching-Percussion und Schlagzeug zu fast zwei verschiedenen Welten. Dieser Sprung erforderte frische Hingabe und die Bereitschaft, alles neu zu lernen, was unterstreicht, wie viel Disziplin in jedem Schritt ihrer Geschichte steckt.

Der Nervenkitzel des Erschaffens

Vor allem liebt Bianca den kreativen Funken – Teil des Schreib-, Arrangier- und Aufnahmeprozesses von Anfang an zu sein.

"Mein Lieblingsteil des Prozesses, würde ich sagen, muss die Produktion sein. Ich liebe es, mit verschiedenen Künstlern im Studio zu sein und, weißt du, einfach die Idee, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, Teil dieses Schöpfungsprozesses zu sein."

Ratschläge für aufstrebende Künstler: Social Media, Intuition und wissen, wann man aufhören sollte

In der heutigen digitalen Landschaft stehen aufstrebende Musiker vor einzigartigen Herausforderungen. Es ist leicht, sich in Metriken und externen Vergleichen zu verfangen, aber Bianca betont die Wichtigkeit, deinen eigenen Instinkten treu zu bleiben, anstatt Trends oder Social-Media-Bestätigung hinterherzujagen.

"Social Media ist ein wirklich großes Ding in dieser Ära, und [mein Rat ist], lass dich einfach nicht von den Zahlen beeinflussen. Wenn du dem vertraust, was du fühlst, werden die Leute wirklich damit resonieren."

Für Bianca ist künstlerische Intuition im kreativen Prozess genauso wichtig wie bei der Navigation durch die Online-Welt. Sie ermutigt Musiker, auf das zu achten, was sich echt anfühlt und zu wissen, wann ein Song fertig ist, auch wenn er nicht absolut perfekt ist. Deinem Bauchgefühl zu vertrauen, kann dich vor endlosen Überarbeitungen bewahren und dir helfen, mit Selbstvertrauen voranzukommen.

"Woher weiß ich, wann ein Song fertig ist? Für mich, wenn er zu 80% da ist, ist das gut. Ich weiß, er ist fertig [wenn] ich ihn am nächsten Morgen spielen und fühlen kann."

Dieser Ansatz lässt Musiker die ständigen Anforderungen, Arbeit online zu teilen, mit der inneren Zufriedenheit, zu wissen, wann ein Projekt abgeschlossen ist, ausbalancieren. Durch die Kombination von Selbstvertrauen, Präsenz und Disziplin zeigt Bianca, wie Musiker sowohl kreativ als auch persönlich gedeihen können.

Produzenten-Idole und Kollaborationsträume

Biancas Wertschätzung für legendäre Produzenten ist tief und detailliert. In ihrem Interview teilt sie mit, mit wem sie gerne zusammenarbeiten würde und beschreibt, was ihren Prozess inspirierend macht.

"Ein Produzent und auch Künstler, mit dem ich gerne zusammenarbeiten würde, sind Jimmy Jam und Terry Lewis. Nur um zu sehen, wie sie Drums programmieren. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber das habe ich gehört: Bei den älteren Janet-Platten haben sie die Drums von Anfang bis Ende gespielt. Es war keine Kopieren-und-Einfügen-Sache. Und das zu tun, das ist wirklich schwer."

Studio-Ausrüstungswahl: Becken, Snares, Hi-Hats und ein einzigartiger Ansatz

Ein genauerer Blick auf Biancas Kit offenbart ihre Aufmerksamkeit für klangliche Details. Sie passt ihr Setup für jede Studiosession an und verwendet verschiedene Ausrüstungskombinationen, um genau den richtigen Sound zu bekommen.

Für Becken mag Bianca flexible Optionen für verschiedene Texturen.

"Mein anderes Crash kann zwischen 18 und 22 Zoll liegen, nur um verschiedene Texturen zu haben."

Ihre Hi-Hat-Auswahl spiegelt auch ihre Vorliebe für ein größeres, ausdrucksvolleres Gefühl wider.

"Meine Hi-Hats variieren tendenziell zwischen 15 und 17 Zoll, aber ich benutze meistens 16 Zoll. Ich mag meine Hi-Hats ziemlich groß, weil ich wirklich gerne eintauche, wenn ich spiele."

Wenn es um Snares und Studiotricks geht, verlässt sich Bianca auf clevere Werkzeuge wie Snare-Gewichte, um einen sauberen, kontrollierten Sound zu erzielen:

"Eine andere Option, die ich jetzt beim Aufnehmen verwende, sind die Snare-Gewichte. Es ist wie ein kleines Lederband, das du an deine Trommel klemmst. Ich benutze sie gerne, weil sie nicht die klebrigen Rückstände hinterlassen, die Moon Gels hinterlassen, das mag ich. Ich würde sagen, das ist eine geheime Zutat, die ich verwende, weil man sie nicht unbedingt in meinen Videos sieht. Jetzt habe ich das Gefühl, dass die geheime Zutat auch beim EQing zum Tragen kommt, auf jeden Fall."

Biancas wahre "geheime Zutat" ist eine Kombination aus diesen Hintergrundentscheidungen und ihrem Ansatz zum EQing im Studio – subtile Dinge, die in ihren Videos vielleicht nicht offensichtlich sind, aber den entscheidenden Unterschied in ihrem Sound ausmachen.

Hybrid-Drumming und technologische Experimente

Bianca nimmt neue Technologien, MIDI-Controller und Hybrid-Setups an und ist stets begierig darauf, Werkzeuge zu entdecken, die ihren Sound voranbringen können. Für sie ist offen für Möglichkeiten zu bleiben der Schlüssel.

"Technologie entwickelt sich immer weiter, und ob du es magst oder nicht, das ist etwas, das du akzeptieren musst. Du musst nicht alles akzeptieren, aber akzeptiere wenigstens ein bisschen und sei offen für neue Situationen und neue Technologien."

Experimentieren ist Teil von Biancas Prozess, und sie genießt es, Elektronik in ihr Setup zu integrieren.

"Was ich gerne mache, ist meinen SPD-SX als MIDI-Controller zu verwenden, und ich kontrolliere gerne alle Sounds, die aus Ableton kommen."

Die Bedeutung von Alleinzeit und Originalität

Wenn du deinen eigenen Sound finden willst, empfiehlt Bianca, Raum zu schaffen, um bewusst allein zu sein. Einsamkeit kann ein mächtiges Werkzeug sein, um wahre Originalität zu entdecken.

"Originalität zu finden – was ich in meiner Lebensphase erkenne – ist ehrlich gesagt, Zeit mit dir selbst zu verbringen. Nicht dich zu isolieren, sondern Zeit mit dir selbst zu verbringen und zu verstehen, was wirklich bei dir ankommt. Ich sage, die Nummer eins ist, wirklich Zeit mit dir selbst zu verbringen und die Dinge zu finden, die dir gefallen. Niemand kann dir sagen, was das ist, außer dir selbst."

Experimentier-Tipps für Drummer: Plugins, Layering und Regelbrüche

Bianca ermutigt Drummer und Produzenten, aus ihrer Komfortzone herauszutreten, mit Sounds zu experimentieren und neue Dinge auszuprobieren – auch wenn sie zunächst ungewöhnlich erscheinen.

"Nimm dir etwas Zeit allein, um wirklich mit deinem Kreationsprozess zu experimentieren. Keine Regeln, nichts. Spiel einfach mit Plugins, verwende ein Vocal-Plugin auf einer Drum – ich habe das schon gemacht und dabei wirklich coole Sounds bekommen."

Die Universalität der Musik: Sie "geht tiefer als das, was die Leute sehen"

Für Bianca geht die Wirkung von Musik weit über Worte oder Genres hinaus. Sie teilt eine persönliche Geschichte, die beweist, wie Musik Menschen bewegen kann, unabhängig von der Sprache.

"Diese Frau spielte diese Musik – es war auf Hindi, es war indische Musik. Und es war tatsächlich Hindi-christliche Musik. Obwohl ich die Sprache nicht verstand, fühlte ich trotzdem etwas. Ich spürte immer noch den Geist. Ich denke also wirklich, dass Musik tiefer geht als das, was die Leute sehen. Deshalb fühlen Menschen sie."

Blick nach vorn: Musikalische Grenzen mit jedem Schlag neu definieren

Bianca Richardsons Geschichte erinnert uns daran, dass es bei Musik nicht darum geht, sich in einer einzigen Rolle niederzulassen oder sich auf Routine auszuruhen. Jede Entscheidung, die sie trifft, sei es der Wechsel von Instrumenten, das Überdenken ihrer Drumsounds oder das stille Verteidigen ihrer Vision im Studio, spiegelt einen rastlosen Antrieb wider, sich weiterzubewegen, weiter zu hinterfragen und weiter etwas Echtes aufzubauen.

Für Bianca bedeutet Fortschritt nicht, nach Perfektion zu streben. Es geht darum, einem Gefühl nachzujagen: diesem Moment, wenn der Groove genau richtig sitzt, wenn ein Sound tiefer als Worte resoniert oder wenn eine einfache Melodie sich in eine kraftvolle Verbindung verwandelt. In einer Landschaft, die immer hungrig nach dem nächsten Trend ist, besteht Biancas unermüdliche Neugier darauf, dass wahres Wachstum aus Experimenten, ehrlicher Zusammenarbeit und der Bereitschaft kommt, auf dich selbst und die Welt um dich herum zu hören.

Entdecke noch mehr von Biancas Philosophie und Prozess, indem du dir ihre komplette Off the Record-Episode auf unserem YouTube-Kanal ansiehst!

Camila Miranda

Brazilian, with a background in Psychology and currently pursuing a postgraduate degree in Communication & Marketing. Music lover, with my voice being my primary instrument, but I can also play the guitar — and I've played around with the bass. Proud mom to many pets and an enthusiast of tattoos and hair makeovers.

Das könnte dich auch interessieren